Frühlingsfahrt Waldviertel 7. Juni 2024
Gut gelaunt starteten wir bei wechselhaftem Wetter zu unserem Ausflug ins Waldviertel. Das erste Ziel war die auf einem Felskopf stehende ehemalige Wasserburg Heidenreichstein. Die Burg ist seit 1961 im Besitz der Familie Kinsky und teilweise öffentlich zugänglich.
Einer der ältesten Teile der Burg ist der mächtige Bergfried, dieser wurde etwa im Jahr 1160 errichtet. Es sind keine kriegerischen Ereignisse bekannt, daher ist die Burg samt Einrichtung sehr gut erhalten. Auch ein enger und steiler Geheimgang des Bergfrieds ist noch vorhanden. Derzeit hat sich ein Storchen-pärchen hoch oben auf der Burg einquartiert.
Die sympathische Burgführerin brachte uns die Welt des Mittelalters durch interessante Geschichten näher. Möbelstücke aus verschiedenen Zeitepochen waren zu bewundern. Interessant war, wie erfinderisch die Menschen damals schon waren. Es gab Sesseln, die in Tische umfunktioniert werden konnten, andere wiederum konnte man in einen Betstuhl verwandeln. Bei einer schweren Bank konnte die Lehne umgeklappt werden, um sich nach dem Essen beim offenen Kamin zu wärmen.
Auch wir brauchten nach der Besichtigung eine Stärkung, sodass wir im Burgstüberl einkehrten. Der Wettergott meinte es gut mit uns, denn nur während der Mittagspause schüttete es, nachher schien wieder die Sonne.
Unser nächstes Ziel war Stift Zwettl, im Jahr 1138 gegründet und damit eines der ältesten Zisterzienserklöster der Welt. Das wichtigste Standbein für das Stift ist sein Waldbesitz. Auf 2.600 ha wird nachhaltige Forstwirtschaft betrieben.
In den 90 ha großen Stiftsteichen werden Forellen und Karpfen gezüchtet.
Die Landwirtschaft und Weingärten wurden inzwischen verpachtet. Dem Stift angeschlossen ist auch ein Bildungshaus.
Bei der Führung waren vor allem der Kreuzgang mit Brunnenhaus, die gotische Hallenkirche mit Barockeinrichtung sowie die Bibliothek sehenswert. Außerdem
konnten wir meisterliche Blumenkunst der Akademie für Naturgestaltung im Stift bewundern.
Den Abschluss des interessanten Ausfluges bildete ein Heurigenbesuch in Weißenkirchen bei einer guten Jause und einem Gläschen Wein.
Margit Rogner Foto: Franz Rogner
Juni 2024
