Im November 2024 stand eine Führung in der Linzer Brauerei im Gebäude der ehemaligen
Tabakfabrik auf dem Programm. Im Erdgeschoß des Kraftwerkes, das früher auch Kessel- und Maschinenhaus genannt wurde, sind die Brauerei und der Braugasthof „Zur Liesl“ entstanden. Eine junge Mitarbeiterin erklärte uns die Geschichte des Linzer Bieres sowie den Brauprozess.
Die Linzer Biertradition begann mit der Eröffnung des Städtischen Brauhauses im Jahr 1638 an der Brauhauslände, der heutigen Unteren Donaulände. Weil die Lagerkeller an dieser Stelle hochwassergefährdet waren, nutzte man Sandsteinstollen, wo 1839 auch eine Gaststätte entstand, besser bekannt als „Märzenkeller“.
1869 übernahmen die Brüder Hatschek das Brauhaus einschließlich der Brauhaus Schank.
Sie errichten später eine Brauerei in der Kapuzinerstraße. Nicht weit davon entfernt, kaufte
Josef Poschacher bereits 1854 die ehemalige Herrschaftsbrauerei Lustenfelden in der heutigen Poschacher Straße. Somit hatte Linz zwei Brauereien.
1921 schlossen sich beide zusammen und die gesamte Linzer Bierbrauerei erfolgte in der Poschacher Straße. 1925 kam es zur Fusion mehrerer Brauereien unter dem Namen „Brau AG“. 1971 wurde das letzte Mal Linzer Bier gebraut und 1981 der Braubetrieb eingestellt.
Nach 40 Jahren ohne eigene Linzer Brauerei und 50 Jahre ohne „Linzer Bier“ war es an der
Zeit, dass sich dies änderte. Der Linzer Diplom-Braumeister Martin Simion ließ sich von historischen Rezepten inspirieren und war zusammen mit Michael Pötscher maßgeblich an der Wiederbelebung des Linzer Bieres beteiligt.
Ab 2022 werden nunmehr in der ehemaligen Tabakfabrik Spezialbiere unter dem Namen „Linzer Bier“ gebraut. Das Linzer Original wird aus Platzgründen in der Brauerei Zipf hergestellt.
Nach den vielen wissenswerten Informationen folgte eine Bierverkostung und anschließend
war für uns im Braugasthof „Zur Liesl“ reserviert, wo wir ausgezeichnetes Essen und ein frisches Linzer Bier genossen.
November 2024
Margit Rogner Foto: Franz Rogner